Blühstreifen sähen

Immer mehr Vereine, Städte und Organisationen tun etwas gegen das sogenannte „Insektensterben“. So auch der Brauchtumsverein Niederhöchstadt, der 2018 erstmals eine Blühwiese am Verbundsteinweg Dörnweg/Richtung Steinbach angelegt hat. Diese Arbeit wurde nun 2019 fortgesetzt.

Ziel ist es den Lebensraum für Insekten zu vermehren und deren Vielfalt zu fördern. Denn es gibt 1500 heimische Natur- und Wildpflanzen auf die ganz bestimmte Insekten angepasst sind. Manchmal kann ein Insekt nur mit einer ganz bestimmten Pflanze überleben, da z.B. ihr Rüssel nur dort hinen passt. Diese Pflanzen sind aber in den typsich deutschen Vorgärten nicht mehr zu finden. Forsythien oder Kirchlorbeer sind z.B. für kein einzigstes Insekt Nahrungsgeber. Für Insekten, die auf Nektar und Pollen angewiesen sind, wird mittlerweile viel getan. Viele anderen aber sterben nach und nach aus. Dem wollen wir entgegen wirken.

Starke Schwankungen der Population sind bei Insekten generell normal, trotzdem ist im langfristigem Vergleich über Jahre bei vielen Arten eine bedenkliche negative Entwicklung zu erkennen. Während der letzten 27 Jahre beispielsweise ist im Westen Deutschlands die Menge an Fluginsekten im Mittel um 76 % eingebrochen.

Aber auch jede und jeder Einzelne hat zahlreiche Möglichkeiten es gleich zu tun und Insekten zu fördern. Gartenbesitzer sollten auf Pestizide verzichten und auf eine vielfältige Pflanzenwelt achten mit einem reichhaltigen Angebot von Blüten wie auch offenen Bodenstellen. Diese sind als Nistplätze für bestimmte Wildbienen lebensnotwendig. Rasenflächen sollten in Gänze oder wenigstens in Teilbereichen möglichst selten gemäht werden, damit sich Wiesen entwickeln. Sie bieten jederzeit ein Blütenangebot für Falter, Bienen und Schwebfliegen sowie Nahrung für die Larven zahlreicher Insekten. Auch Balkonbesitzer können ihren Beitrag durch die Auswahl verschiedenartiger regionaler Blütenpflanzen leisten. Auf konventionelle Blumen wie Geranien, Primeln und Co. sollte verzichtet werden zu Gunsten von Wildblumen wie Akelei, Glockenblume oder Storchschnabel, die für mehr Insekten Nahrung liefern als fremdländische Pflanzen.

Leider gibt es die Natur- und Wildpflanzen in den üblichen Gärtnereien und Großmärkten nicht zu kaufen. Auch Samenmischungen helfen nicht wirklich weiter. Wer hier fündig werden will muss isch an die Spezialgärtnerei Strickler in Alzey wenden und sich dort Staudenpakete holen oder schikcen lassen. Die Pflanzen wachsen übrigens auf kargen Böden am besten und brauchen keien Pflege.