jetzt iss es widder gut. Kurz vor Jahresende wurde die Flechtfigur „Der Sämann“ in den Unterwiesen mutwillig zerstört, siehe Stadtspiegel vom 06.01.2022. Die Weidenkünstlerin Irmgard Wissing, ging nach Begutachtung davon aus, die Figur komplett neu wickeln zu müssen. Kosten die der Brauchtumsverein nicht hätte aufbringen können. Also wurde das Projekt gedanklich aufgegeben.
Viele Menschen haben derweil Anteil am Schicksal des Sämanns genommen und sogar Spendenbereitschaft signalisiert. Dies zeigt das der Sämann einen Platz im Herzen vieler Bürger hat. Oft ist zu beobachten, wie er als Motiv für Fotoaufnahmen genutzt wurde.
Die Hoffnung des Vorstandes, das verdrehte Metallgestell unter dem Flechtwerk selbst reparieren zu können, war sehr gering. Doch dann trat „Mister 1000 %“ auf den Plan. Unser ältestes und damit erfahrendes Mitglied Johannes Meyer, vor seinem Ruhestand bei der DEKRA beschäftigt, schritt zur Tat. Zusammen mit dem Vorstand Thomas Henrich, Gerhard Wachinger und Josef Henrich wurde der Sämann abgebaut und in seine Garage gebracht.
Dort gelang es ihm in mühevoller Kleinarbeit, Stück für Stück, das Metallgestell gerade zu biegen. Das Ganze, ohne das filigrane Weidengeflecht zu beschädigen. Ohne Fingerspitzengefühl und Geduld, unmöglich. Beides war vorhanden. Geholfen hat, dass Frau Wissing ein Bild von der Metallkonstruktion beisteuerte, das Orientierung gab. Ganz perfekt wird der Sämann nicht mehr – da auch am Flechtwerk Beschädigungen z.B. am Kopf vorhanden sind – aber so, dass man ihn wieder aufstellen kann. Natürlich dann gesäubert, geölt und mit Schutzlasur überzogen.
Das er neu aufgestellt wird, ist entschieden. Ob es am alten Standort sein wird, ist noch unklar. Natürlich wäre es besser einen geschützteren Standort zu bekommen, der dennoch zugänglich ist. Der Vandalismus wird sich nicht einfach aufhören.
So lange steht der Sämann bis zum Frühjahr sicher am Marterpfahl auf einem Privatgrundstück in Niederhöchstadt.
Danke an alle, die sich so positiv für den Erhalt des Sämanns mit Wort und Schrift stark gemacht haben.