Sauerkraut 4.0

Am Samstag den 02.11.2019 wurde in der Scheune „Am Platz an der Linde“ Sauerkraut hergestellt.

Schon im vierten Jahr gelang es dem Brauchtumsverein „Das traditionelle Wissen über die Herstellung von Sauerkraut für die gesunde und saisonale Ernährung nicht nur zu bewahren, sondern auch weiterzugeben.“

Bis sich industrielle Konservierungsmethoden in Deutschland etablierten, stand selbst gemachtes Sauerkraut im Winter regelmäßig auf dem Speiseplan. Sein hoher Gehalt an Vitamin C beugte Mangelerscheinungen vor, denn im Winter gab es kaum frisches Obst und Gemüse. Die enthaltene Milchsäure des Sauerkrautes ist zudem für eine gesunde Darmflora hilfreich und enthält Vitamin A, B und C sowie die Mineralstoffe Kalium, Kalzium und Eisen und viele Ballaststoffe. Außerdem ist das heimische Kohlgemüse kalorienarm und für die vegane Ernährung geeignet.

So kamen also reichlich Bürger, die diese Eigenschaften zu schätzen wissen, um sich aus Filderkraut (Weißkohl) ihr eigens herzustellen.Das Kraut wurde in der gewünschten Menge im Dottenfelder Hof in Bad Vilbel besorgt, da dort nach Demeter Richtlinien angebaut wird. Die Gerätschaften, wie das Strunkmesser „Spezial“, Hobel, Holzstampfer, Waage, Mischschüsseln etc. stellte im Wesentlichen der Verein. Lediglich ein Steinguttopf musste mitgebracht werden.

Zum Gelingen des Sauerkrautes ist der Fermentier Prozess wichtig. Dazu ist das Mischen des gehobelten Krautgewichtes mit genau 1% Salz notwendig. Ebenso das stampfen bzw. Zusammendrücken des Krautes, welches mit äußerster Sorgfalt geschehen muss. Die Milchsäurebakterien, die die Fermentierung einleiten, sind in der Luft und am Kohl vorhanden. Die Zugabe weiterer Zutaten wie Salz, Wacholderbeeren, Lorbeerblatt, Knoblauch und Riesling bleibt Geschmacksache und ist oft ein Familiengeheimnis.

Die Aktion war wieder eine rundum gelungene Sache. Der Verein ist froh, dass immer mehr Menschen ihr Kraut wieder selber machen und vielleicht gibt es ja dann auch immer wieder öfter „Rippche mit Kraut“ wie hier im Gedicht.


Es is soweit! Nach e paar Woche wird des Kraut jetzt aagestoche. Un weil nur sie versteht sich druff, heelts die Mudder selber ruff.


Ja, sie selbst heelts aus em Keller. So – jetzt liehts auf unserm Deller. Nadierlich lieht da noch debei en gude Schlag Kadoffelbrei.


Doch richdich kanns aam erst entzücke, krieht mer dezu noch e paar dickefette Scheibe Rippcher mit: Dann haaßts gude Abbedit !

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