Raus in den Wald… und rinn in die Kartoffel
Mitglieder des Brauchtumsvereins und dem Niederhöchstädter Teil von Heilig Geist am Taunus (ehemals St. Nikolausgemeinde) pflegen die Jahrzehntelange Tradition Birkenbäumchen am Mittwoch vor Fronleichnam aus den Wald zu holen.
Diese dienen dann dem Häuserschmuck für die Fronleichnamsprozession. Früher wurden sie zusätzlich mit weißen und gelben Kreppbändern geschmückt. Auch große weiß gelbe Stofffahnen hingen aus Fahnenstangen fast an jedem Haus. Über die Jahre ist dieses Engagement, auch privaten Hausaltäre aufzubauen, immer mehr verschwunden. Zum einen macht das Arbeit zum anderen muss man an diesem Feiertag erstmal zu Hause sein, da er heutzutage mit dem Brückentag eher zum Urlauben einlädt.
Zurück zu den Birkenbäumchen. Da sie den Förstern wie Unkraut aus dem Boden schossen, wurde sich sehr gefreut, dass die Kirchengemeinden den Wald ausdünnten. Dem ist nicht mehr so. Erstmals wurde erklärt, dass kaum noch Birkenbäumchen nachwachsen. Zudem wurde aus dem ergiebigsten Gelände im Eschborner Wald eine Schonung. Wir durften lediglich am Wegesrand fündig werden und das hauptsächlich bei Ahorn. Die Förster seien froh, für jeden Baum, der nachwächst und dem Waldboden Schatten spendet. Durch die Trockenphasen und das Fichtensterben alles nachvollziehbar.
Heißt das, dass diese Tradition im nächsten Jahr fallen gelassen wird? Auch ist die letzten Jahre festzustellen, dass immer weniger Haushalte bereit sind die Bäume als Schmuck an ihren Hoftoren fest zu binden und wir das Öfteren mit unserer Aktion eher eine Plage als eine Freude darstellen. Und dass, obwohl die Stadt Eschborn, die Bäume wieder abholt. Es wird darüber zu beraten sein.
… rinn in die Kartoffeln
Auf die diesjährige Kartoffelernte gilt es gespannt zu sein. Das alljährige Hacken fiel aufgrund der Trockenheit fast aus. Es ist so gut wie kein Unkraut vorhanden. Darüber könnte der Verein sich ja freuen, wenn nicht, der Kartoffelkäfer überhandnehmen würde. Auf jeder Pflanze waren mindestens 2-3 Kartoffelkäfer, die gerade ihre gelben Eier abgelegt hatten. Jedes Weibchen kann bis zu 1000 Eier in einer Saison legen. Die geschlüpften Larven futtern das Frische Blattwerk ab, sodass der Ertrag an Kartoffeln stark schwindet. Kein Wunder also, dass die Kartoffelkäfer zu einer echten Plage werden können. Je nach Wetterlage sind zwei Generationen der Schädlinge im Jahr möglich.
Acht Mitglieder des Brauchtumsvereins haben von Hand jedes Blatt abgewischt und die Eier zerstört. Danach wurde die Erde aufgehäufelt. Dabei kam ein wenig Feuchtigkeit ans Licht. Noch sind die Pflanzen recht klein, aber es geht schnell bis zur ersten Ernte. Das Kartoffelprojekt mit den KiTa’s ist also grundsätzlich gesichert. Leider hat sich dieses Jahr noch keine KiTa/Schule zum Ernten angemeldet. Melden sie sich gerne unter www.brauchtumsverein-ndh.de an.
Sämann
Das Füllhorn des Sämanns ist wieder mit den Erdbeerpflanzen seiner Einweihung bestückt und die Saatschale mit Trockenblumen dekoriert worden.
Derzeit wird jeden Tag gegossen. Erstaunlicherweise verschwinden immer wieder die dort deponierten Wasserflaschen… ist hinnehmbar, denn der Verein ist ja schon froh, wenn nichts kaputt gemacht wird. Der geneigte Besucher erkennt, dass die Weiden des Sämanns nach und nach verwittern. Das ist Natur und war von Anfang an so beabsichtigt. Mal sehen, wie lange wir ihn noch genießen können.
Brot backen
Der Termin am 01.07 fällt aus. Das nächste Ausbacken der Brotteige im mobilen Holzfeuerofen wird am 05.08.2023 stattfinden.
Termine und mehr zum Brauchtumsverein sind unter www.brauchtumsverein-ndh.de zu finden.