Am Samstag, den 05.11.2019 wurde in der Scheune am „Platz an der Linde“ beim Brauchtumsverein Niederhöchstadt Sauerkraut hergestellt und dabei Brot gebacken.
Zwei Jahre mussten wir wegen den Kontaktbeschränkungen aussetzen, doch dieses Jahr gelang es „Das traditionelle Wissen über die Herstellung von Sauerkraut für die gesunde und saisonale Ernährung nicht nur zu bewahren, sondern erneut weiterzugeben.“
„Bis sich industrielle Konservierungsmethoden in Deutschland etablierten, stand selbst gemachtes Sauerkraut im Winter regelmäßig auf dem Speiseplan“. Sein hoher Gehalt an Vitamin C beugte Mangelerscheinungen vor, denn im Winter gab es kaum frisches Obst und Gemüse. Die enthaltene Milchsäure des Sauerkrautes ist zudem für eine gesunde Darmflora hilfreich und enthält Vitamin A, B und C sowie die Mineralstoffe Kalium, Kalzium und Eisen und viele Ballaststoffe. Außerdem ist das heimische Kohlgemüse kalorienarm und für die vegane Ernährung geeignet. Gerade in Hessen gibt es die lange Tradition das Sauerkraut zum Rippchen zu essen. Auch an Silvester war dies früher die gängige Abendmahlzeit.
120 kg Weißkraut wurden von 10 Mitwirkenden zu Sauerkraut verarbeitet. Der Varianten gab es viele – mal mit Wacholder, mal mit Knoblauch, nur mit Lorbeerblättern und natürlich mit gutem Weißwein – wurde das gehobelte Kraut verfeinert. Letztlich bleibt dies Geschmacksache und ist oft ein Familiengeheimnis. Die Gerätschaften, wie das Strunkmesser „Spezial“, Hobel, Holzstampfer, Waage, Mischschüsseln etc. stellte im Wesentlichen der Verein. Lediglich ein Steinguttopf musste mitgebracht werden.
Zum Gelingen des Sauerkrautes ist der Fermentierungsprozess wichtig. Dazu ist das Mischen des gehobelten Krautgewichtes mit genau 1% Salz notwendig. Ebenso das Stampfen des Krautes, welches mit äußerster Sorgfalt geschehen muss. Die Milchsäurebakterien, die die Fermentierung einleiten, sind in der Luft und am Kohl vorhanden.
Sei mir gegrüßt mein Sauerkraut –
holdselig wer es gut verdaut
Nach getaner Arbeit und zum gemütlichen Abschluss wurde sich an deftiger Linsensuppe zum Brot gestärkt. 9 Brotteige waren es, die mobilen Holzbackofen des Vereins durchgebacken wurden.
Die Aktion war wieder eine rundum gelungene Sache. Der Verein ist froh, dass immer mehr Menschen ihr Kraut wieder selbst machen, und vielleicht gibt es ja dann auch immer wieder öfter „Rippche mit Kraut“.
Es dankt
Ihr Brauchtumsverein Niederhöchstadt